Als falschen Weg kritisierten die Republikaner die Pläne von Regierung und Opposition, die Beseitigung der Hochwasserschäden durch höhere Steuereinnahmen zu finanzieren. „Eine solche Katastrophe darf nicht als Vorwand zum Drehen an der Steuerschraube mißbraucht werden", warnte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Republikaner Johann Gärtner. Vielmehr müßten die erforderlichen Milliarden durch Ausgabenkürzungen freigemacht werden. Als Beispiele nannte Gärtner ein Zurückfahren der überhohen Nettozahlungen an die EU und die rigorose Durchforstung des Subventionsdschungels. Die große nationale Solidarität bei der Bekämpfung des Hochwassers habe gezeigt, daß die Deutschen sehr wohl bereit und fähig seien, harte Lasten zu schultern. Die Politik müsse mit dieser Bereitschaft verantwortlich umgehen, sagte Gärtner.
Die geplante Aussetzung der nächsten Stufe der Steuerreform nannte Gärtner unsolidarisch, weil diese versteckte Steuererhöhung vor allem Angestellte, Kleinunternehmer und Mittelständler treffe. Der Unionsvorschlag, auch noch die Körperschaftssteuer zu erhöhen, bewege sich auf demselben Irrweg. „Das zeigt, daß Regierung und Opposition zur verantwortlichen Bewältigung der Katastrophe gleichermaßen unwillig sind", sagte Gärtner.
Als Augenwischerei bezeichnete Gärtner die vom Bundeskanzler genährte Hoffnung auf Hilfe von der Europäischen Union. Tatsache sei, daß Brüssel keine Mark zusätzlich zur Verfügung stellen wolle. Selbst wenn ein Europäischer Hochwasserfonds zustande komme, werde Deutschland mehr einbezahlen müssen, als es erhalten werde. „Brüssel selbst gibt zu, daß Deutschland für jeden Euro, den es von der EU erhält, vorher zwei bezahlen muß. Ein Grund mehr, die noch immer überhöhten Nettobeiträge an die EU zu kürzen, um so den Wiederaufbau der von der Katastrophe getroffenen Gebiete zu finanzieren", sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Republikaner.
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