Die Republikaner bekennen sich zur unveräußerlichen Menschenwürde als einem absoluten und unantastbaren Achtungsanspruch eines jeden Menschen. Die Achtung und der Schutz der Menschenwürde stellen den wertausfüllenden Maßstab für das staatliche Handeln dar und setzen insoweit der Legitimität von Recht und Staat Grenzen. Aufgabe eines starken Staates, wie ihn die Republikaner fordern, ist die Garantie der Menschenwürde und der Grundrechte. Die Republikaner sehen daher im Grundrechtssatz von der Menschenwürde die klare Absage an jede Form eines totalitären Kollektivismus und auch eines extremen Individualismus. Die Würde einer jeder Person schließt deren Gemeinschaftsgebundenheit ein, ohne dabei ihren Eigenwert in Frage zu stellen. Zur Würde des Menschen gehört auch die Eigenverantwortung des Einzelnen, der für sein Handeln und die daraus erwachsenden Konsequenzen einstehen muß. Der Verwirklichung individueller Freiheit werden durch die Verantwortung für die Gemeinschaft Grenzen gesetzt.
Die Menschenwürde wird heute mehr durch Technik und Wissenschaft, als durch staatliche Eingriffe gefährdet. In der totalen Kommunikationsgesellschaft gewinnt der Einzelne nicht nur Bewegungsspielräume, sondern wird auch zum gläsernen Menschen. Neue Möglichkeiten der Biomedizin und Humangenetik wie Forschung mit Embryonen, Präimplantationsdiagnostik oder das Klonen von Menschen stellen eine Gefahr für die Menschenwürde dar, weil sie zunehmend einen Anreiz zur Selektion zwischen "lebenswertem" und "nicht lebenswertem" Leben schaffen. Die Forschung muß daher durch Gesetzgebung und Fördermaßnahmen auf jene Methoden beschränkt und verwiesen werden, die das menschliche Leben ab dem Zeitpunkt der Befruchtung achten und nicht in Frage stellen.
Auch am Lebensende wird die Würde menschlichen Lebens durch den medizinischen Fortschritt in einen Zwiespalt gebracht. Die Aufrechterhaltung von Vitalfunktionen gegen den Willen des Patienten führt zu einem schweren Konflikt zwischen Selbstbestimmung und Achtung vor dem Leben. Die Republikaner befürworten das Recht zu einem selbstbestimmten Leben, wenden sich aber gegen jegliche Tendenzen, die einer Euthanasie, in welcher Form auch immer, Vorschub leisten.
Die Republikaner fordern daher:
- Schutz der Individualsphäre statt des "gläsernen Menschen"
- uneingeschränktes Verbot des Klonens von Menschen
- Verbot aller Forschungsmethoden, die menschliches Leben "verbrauchen" oder den Schutz des ungeborenen Lebens in vitro in Frage stellen
- effektiven Schutz des ungeborenen Lebens in vivo, d.h. ersatzlose Streichung der sozialen Indikation bei der Abtreibung
- Verhinderung jeglicher Form von Euthanasie
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Ziel der Politik muß es sein, die den Menschen anvertraute Schöpfung zu bewahren und die Lebensgrundlagen des deutschen Volkes auf Dauer zu sichern.
Umweltschutz
Wir fordern Augenmaß statt blindem, fanatischem Eifer. Deshalb müssen alle Entscheidungen zum Umweltschutz auf der Grundlage möglichst objektiver wissenschaftlicher Erkenntnisse getroffen werden. In unserer auf Fortentwicklung angewiesenen Gesellschaft kann es keinen Stillstand und auch kein Nullwachstum geben, der Fortschritt soll aber im Einklang mit der Natur stehen:
- keine neuen Atomkraftwerke, aber weiterer Betrieb der vorhandenen auf höchstmöglichem Sicherheitsniveau
- Nutzung alternativer Energiequellen, insbesondere der Solarwasserstofftechnologie
- Forschungsförderung neuer Technologien wie der Brennstoffzelle
- keine Verteufelung des Individualverkehrs, aber Förderung von Bahnen und Bussen sowie Begrenzung des grenzüberschreitenden Verkehrs
- Natur- und Landschaftsschutz nicht nur als Selbstzweck, sondern auch im Interesse der Menschen
Ein kurzfristiges Gewinnstreben nach amerikanischem Vorbild führt zu verantwortungsloser Ausbeutung der Natur. Der Staat muß deshalb steuernd eingreifen , um sie für künftige Generationen zu sichern:
- Ende der Wegwerfgesellschaft, stattdessen Kreislaufwirtschaft und Produktion langlebiger Güter
- Förderung einer extensiven Landwirtschaft durch Verringerung des Wettbewerbsdrucks
- weniger Düngemittel und Schädlingsbekämpfung
- Rückkehr zu naturgemäßen Produktionsmethoden
- Ersetzung von Monokulturen im Wald
- Durchsetzung der im Sinne des Gemeinwohls gebotenen Maßnahmen zum Gewässer- und Immissionsschutz
- Schutz der heimischen Wirtschaft gegen Importe aus Ländern mit fehlendem oder unzureichendem Umweltschutz
Deutschland ist einer der am dichtesten besiedelten Staaten der Welt. Deshalb beeinträchtigt jedes weitere Bevölkerungswachstum die natürlichen Lebensgrundlagen. Auch aus diesem Grunde ist eine weitere Zuwanderung abzulehnen.
Tierschutz
Nach Ansicht der Republikaner sollen Tiere als Mitgeschöpfe geachtet und vor nicht artgerechter Haltung und vermeidbarem Leid geschützt werden.
- Verankerung des Tierschutzes im Grundgesetz ohne Einschränkung durch die Art. 4 Abs. 2 (ungestörte Religionsausübung) und Artikel 5 Abs. 3 (Freiheit der Forschung)
- Verbot des Schächtens
- Beschränkung von Tierversuchen auf eng begrenzte medizinische Zwecke
- Verbot der Käfighaltung und Verbot des Lebendtransportes von Schlachtvieh über 50 km täglich
- Genveränderungen nur unter strenger Kontrolle und mit Kennzeichnung
- Klagerecht für Verbände
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Der einzelne wie auch die Gemeinschaft werden auf die Dauer nicht ohne eine lebenskräftige, tief im Volk verwurzelte Religion bestehen. Sie finden Sinn und Erfüllung ihrer Existenz in den Erkenntnissen und Wegweisungen, die in erster Linie die Religion vermittelt. In Deutschland kann dies nur das Christentum sein. Wir bekennen uns deshalb - bei allem Respekt vor Andersgläubigen und Nichtgläubigen - zu den christlichen Traditionen und Prägungen unseres Landes, die nicht in Frage gestellt werden dürfen, sondern entschieden zu verteidigen sind.
Die christliche Prägung findet ihren stärksten Ausdruck in der abendländischen Kultur als Grundlage von Staat und Gesellschaft. Sie bestimmt unser Verständnis der Familie, der Ehe von Mann und Frau und dem Schutz des ungeborenen Lebens ebenso wie unser Streben nach Freiheit, Demokratie und sozialer Gerechtigkeit. Dies alles sind Errungenschaften christlicher Völker. Umso mehr lehnen wir eine multikulturelle Gesellschaft ab.
Gefährdet wird die christliche Prägung Deutschlands nicht zuletzt durch Kirchen, die vor dem Zeitgeist zurückweichen und sich nur noch als Sozialeinrichtung verstehen. Wer nicht mehr das Wort Gottes in den Vordergrund stellt, sondern linke Parolen, verliert seine Daseinsberechtigung.
Entgegen den heute vorherrschenden Meinungsströmungen besteht keinerlei Widerspruch zwischen christlichem Bekenntnis und positiver Haltung zum eigenen Volk und Vaterland.
Wir fordern deshalb
- die Rückbesinnung der Kirchen auf ihre eigentlichen Aufgaben
- die konsequente Trennung von Kirche und Staat
- deshalb kein staatlicher Einzug der Kirchensteuer
- kein Kirchenasyl
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